„KinderElternTheaterZeit“

Veröffentlicht von Mona Egger-Grabher am in Blog


„…Theater ist großartig, wenn man dann weiß, der andere spielt jetzt diese Rolle, er ist es gar nicht, aber er spielt jetzt diese Rolle und ich kann mich jetzt in den anderen hinein fühlen und je besser ich verstehe was der da spielt, desto besser kann ich meine eigene  Rolle wiederum spielen. Wunderbar! Spielerisches ausprobieren wie das Miteinander funktioniert…“
Prof DDr Gerald  Hüther

(transkribiert aus dem YouTube Video „Kompetenzen für ein gelungenes Leben“ 2:58- 3:22)

Zur Zeit hat sich aber das spielerische Miteinander etwas verändert:

Theaterspielen mit Kindern in Zeiten der Covid 19 Maßnahmen

Im Sommer habe ich ein Theatercamp für 6-9 Jährige organisiert, mit der festen Überzeugung, alle vorgeschriebenen Maßnahmen einhalten zu können. Lange habe ich überlegt welche Übungen, Spiele, Techniken für ein „sicheres Theaterspielen“ geeignet sind. Ganz ehrlich, ich weiß nicht wieso ich gedacht habe, dass es funktionieren könnte. Ich glaube vor lauter Freude, endlich wieder mit den Kindern theaterpädagogisch arbeiten zu dürfen, habe ich das „Rundherum“ ausgeblendet.

Nach dem ersten Tag habe ich, mit einem halbschlechten Gewissen, den Eltern gestehen müssen, dass die Kinder den Abstand nicht einhalten können und ich nicht vor habe, sie die ganze Zeit daran zu erinnern und damit den Spielfluss zu stören. Ich habe sie um Rat gebeten, wie wir das lösen könnten. Zum Glück haben alle verständnisvoll reagiert, einerseits weil zwei Geschwisterpaare dabei waren, aber auch weil sich die Kinder sowieso regelmäßig zum Spielen treffen. Wir haben uns, gemeinsam mit den Kindern, auf die Regeln „den Abstand so groß wie möglich halten, öfter lüften, wenn möglich im Garten spielen“, geeinigt.

Aus diesem Theatercamp ist dann eine Kindertheatergruppe geworden.

Theaterspielen Online

So wie viele haben wir seit Ende Oktober auf „onlinespielen“ umgestellt.
Kann das Online -Theaterspielen Präsenzproben ersetzen? Ich merke, dass ich manchmal in eine Phase „es wäre so schön wenn…“ rutsche.
Nach ein paar Online-Proben haben sich die Kinder an „jeder an einem anderen Ort und trotzdem gemeinsam“ gewöhnt. „Besser online, als gar nichts“ meinte ein 6- jähriges Mädchen. Die anderen acht Kinder im Alter von 6-9 Jahren bestätigten mit einem „ja“ in allen Tonlagen und versuchten es chorisch zu wiederholen. Sie haben echt Spaß und freuen sich auf unsere Online-Proben. Inzwischen spielen auch die Eltern mit. Am Anfang war die Beteiligung der Eltern eher eine „Notlösung“ gewesen. Die Kinder wollten manche Spiele, die sie aus den Präsenzproben kannten, spielen, hatten aber keinen Partner. So sind die Eltern, mehr oder weniger freiwillig, eingesprungen. Mittlerweile ist das Online -Theaterspielen eine Familienangelegenheit geworden. Bei den Proben spielen die Kinder mit den Eltern/Geschwistern/Großeltern und nach der Probe bastelt die ganze Familie Kostüme, Requisiten oder Bühnenbild. Manche Spiele wollen die Kinder dann öfter spielen, „mal zum Kuscheln, mal um sich ein wenig zu bewegen oder nur um Spaß zu haben“, hat mir eine Mutter geschrieben.

Wir haben uns entschieden unsere Online- Proben aufzunehmen und daraus ein Video zu machen. Als Erinnerung an „KinderElternTheaterZeit“!

Die Umstände können wir zur Zeit nicht ändern, aber wir können die Zeit so schön wie möglich verbringen. Kinder können ihren Eltern z.B. Theaterspielen beibringen. Vielleicht hilft es uns Erwachsenen, das ernst gewordene „Spiel des Lebens“ spielerisch zu meistern.

Für diese kalten Wintertage, die wärmste Empfehlung : „Wettermassage“

Wettermassage (Entspannung, Wahrnehmung)

Paare bilden, den PartnerIn nach seinem/ihrem „Wetterwunsch“ massieren: Wolken (ganz leicht über den Rücken streicheln), Regen (mit den Fingerkuppen den Rücken leicht klopfen) Hagel (mit angewinkelten Zeigefingern klopfen), Blitz (mit dem Zeigerfinger Zik-Zak Linien auf dem Rücken „zeichnen“), Donner (mit den Fäusten kontrolliert auf den Rücken klopfen) und Sonne (sie kommt immer nach dem Regen ☺ Hände aneinander reiben und flach auf den Rücken legen, sodass  der/die PartnerIn die Wärme spürt)


Emina Eppensteiner
Theaterpädagogin

 

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